Marder im Haus / „Und sie kommen in der Nacht“

Reportage „Marderfrei“

 

„Und sie kommen in der Nacht“

 

Marderplage in Deutschland – eine Reportage mit Happy End

 

Das Licht der Nachttischlampe ist aus. Der müde Hausbewohner kuschelt sich ins Kopfkissen und lässt den Tag langsam los. Und dann kommen sie – die Geräusche kleiner trippelnder Pfötchen, die ohne Unterlass kreuz und quer über den Dachboden jagen, ein akustischer Albtraum. Sind es Mäuse oder etwa Geister? Irgendwann klingelt das Telefon beim zuständigen Hausmeister und entnervte Hausbewohner schlagen Alarm. Als aufgeklärte Menschen schließen wir natürlich Geister erst einmal aus. Noch in den 50er Jahren hätten wir auch mit Fug und Recht nicht an Marder als nächtliche Ruhestörer gedacht, denn in jenen Zeiten waren sie fast ausgestorben. Wegen ihres grau-braunen Fells fielen sie den Pelzjägern zum Opfer. Heute sieht es allerdings anders aus.

 

Die Rückkehr der Steinmarder

 

Seit Ende der 90er Jahre feiern Steinmarder in ganz Deutschland ihre Rückkehr zu den Menschen und vermehren sich mit großem Erfolg. Experten schätzen, dass sie in jedem sechsten Haushalt schon mal „zu Gast“ waren, sogar in den Innenstädten. Über die zierlichen Tiere von der Größe einer kleinen Katze mit dem langen Rumpf, dem buschigen Schwanz und dem kleinen Kopf gibt es zunächst einmal auch Positives zu berichten. Sie jagen Mäuse und Ratten, wilde Kaninchen und Insekten – in ihrer Fleischauswahl sind sie nicht wählerisch. Im Sommer stürzen sich die Allesfresser auch auf Obst. Natürlich, sobald sie Kaninchen- und Hühnerställe im Visier haben, werden sie für die Menschen ein Problem. Doch so leicht bekommt man sie auch nicht zu Gesicht, denn Steinmarder sind scheue Tiere und vermeiden das Tageslicht. Sie haben viele Schlafplätze, die auf ein Revier von bis zu 210 h verteilt sind. In der Nacht aber laufen sie zu Hochform auf.

 

Steinmarder als Hausgäste

 

Die Geräuschbelastung durch diese nachtaktiven Tiere ist noch das geringste Problem, wenn natürlich der Schlaf Balsam für alle Seelen ist. Doch wenn ein Steinmarder ein Haus als Kotplatz, Vorratskammer oder Kinderstube auswählt, dann wird es ernst: Der Kot von Steinmardern in Verbindung mit ihrem Uran ist eine stinkende Pest. Er verbreitet einen äußerst unangenehmen Gestank, den kein Mensch so leicht loswird, und der den anderen Mardern als Warnung dient: hier residiere ich und jeder Eindringling wird bekämpft. Als Allesfresser legt er an verschiedenen Plätzen seine Vorratskammern an und füllt sie mit Futterresten aus seinen nächtlichen Raubzügen, die nach und nach verwesen. Keiner will so eine übel riechende, Ungeziefer anziehende „marderische“ Vorratskammer im Hause haben. Marder haben scharfe kleine Zähne mit zerstörerischer Wirkung, die auch vor Wärmedämmungen nicht Halt machen. Mit Leichtigkeit zerstören sie die Zugänge zu Dachböden oder anderen schönen Ecken im Haus, in denen sie Quartier nehmen wollen. Klug und wendig ist er auch. Über die Regentonne oder das Vordach springt er blitzschnell hoch auf das Dach und hebt mit großem Geschick rund um Gauben, Kamine oder Dachflächenfenster einzelne Dachziegel hoch, um ins Innere des Hauses zu gelangen. Für begeisterte Marderforscher sicher ein Vergnügen, ihm dabei zuzusehen. Für Hausmeister ein Albtraum.

 

Ist es wirklich ein Marder?

 

Unzählige Hausbesitzer haben sich schon entnervt auf die Pirsch begeben, um sicher herauszufinden, wer ihnen die Nachtruhe raubt, den Gestank verbreitet und diverse Schäden am Haus zufügt. Es gibt sechs Indizien, die recht sicher den Marder als Übeltäter überführen. Er ist nachtaktiv. Er verteilt Futterreste auf dem Grundstück. Den beißend-stinkenden Kot legt er auch gerne vor die Eingangstür, damit allen klar ist, wer der Herr im Hause ist. Wenn er sich Zugang zum Haus geschaffen hat, schmeißt er die Reste der Wärmedämmung oder von Abdeckungen einfach auf den Boden. Marder bevorzugen Gebiete, in denen es viele Tauben, Hühner, Vögel mit angrenzenden Grünflächen gibt. Und - Marder haben ein sehr großes Revier. Ein Gespräch mit Nachbarn könnte schnell ergeben, dass auch sie mit diesem Marder dieselben Probleme haben.

 

Lasst und Marder fangen

 

Nicht alles geht. Trotz Schlafentzug und Schäden am Haus – niemand darf ein Gewehr in die Hand nehmen, und den Marder samt seiner Brut ein für alle Mal aus der Welt schaffen. Auch Fallen sind in Deutschland nicht erlaubt. Denn - Marder unterliegen dem Jagdrecht. Klosteine, Hundehaare oder irgendwelche Pülverchen haben sich nicht bewährt. Es wurde im Kampf gegen den Marderbefall auch Maschen- oder Kaninchendraht auf dem Boden verlegt, weil Marder solche Bodenbeläge wegen ihrer empfindlichen Pfoten vermeiden. Diese Methode funktioniert aber nur bedingt, da Marder weit und hoch springen können und klug genug sind, auf „Umgehungsstraßen“ auszuweichen. Auf der Suche nach geeigneten Abwehrmaßnahmen gegen diese wendigen Eindringlinge haben sich Menschen mit einem akustischen Gegenangriff zur Wehr gesetzt und ein eingeschaltetes Radio auf ihr Dach montiert, denn Marder sind äußerst geräuschempfindlich. Das allerdings funktioniert nur im Dauerbeschallungsmodus. Wenn das Radio für eine gewisse Zeit ausgeschaltet ist, kommt der Marder auf seinem Streifzug wieder. Auch Ultraschall funktioniert, aber nur, wenn er von allen Seiten wirken kann und keine unbeschallten Ecken übrig bleiben. Man braucht also fünf bis sechs Ultraschallgeräte mit automatischem Frequenzwechsel, um effektiv Marder fernzuhalten. Eine teure Angelegenheit. Für Menschen ist diese Beschallung kein Problem, aber die Haustiere in der Umgebung leiden darunter. Da ist ein handfester Streit mit den tierliebenden Nachbarn fast vorprogrammiert.

Auch scheinbar einfache mechanische Lösungen sind schade ums Geld. Gitter, Dachziegelklammern oder Fallrohre mit Metallspitzen schrecken Marder nicht ab. Er springt locker bis zu zwei Meter hoch oder quer, d.h. er kann sein Ziel über Umwege fast immer erreichen.

 

Das Happy End in Sicht

 

Das Happy End bietet ein Start-Up-Unternehmen aus dem hohen Norden – marderfrei.de. Ihre Lösung ist kostengünstig, effektiv und schadet weder Mensch noch Tier. Nach jahrelanger Forschung und Entwicklung fand das Team eine Lösung, indem sie den Marder mit seinen eigenen Waffen schlagen. Sie entwickelten einen Duftstoff, mit dem alle Marder geschädigten ihr Revier markieren können. Für die kleinen Raubtiere ist dieser Duft das Signal, einen großen Bogen um das zu schützende Eigentum zu machen. Alle Informationen multimedial auf der Homepage www.marderfrei.de.